Elektrofachmarkt Stembergstraße Arnsberg

Projektdaten

KategorieRealisierte Bauwerke
BauherrInBerlet Hausverwaltung KG
PlanerInZakowski Generalplanung Architekten
Fertigstellung10.2019
OrtArnsberg
BildnachweisDietrich Zakowski

Ziel ist es, den südlichen Stadteingang Neheims durch die Darstellung zeitgemäßer und exponierter Architektur aufzuwerten und die Bedeutung Neheims als Handels- und Wirtschaftsstandort zu dokumentieren. Das Gebäude fügt sich einerseits in die gewachsene bauliche Umgebung ein, bildet aber andererseits, aufgrund seiner gestalterischen Präsenz, den architektonischen Wegweiser, der in Richtung Zentrum der Einkaufsstadt Neheim zeigt.

Architektonischer Ansatz

Ausgehend von dem Anspruch einer modernen, skulpturalen Architektursprache, öffnet sich zum Parkplatz ein großzügiger, offen und hoch gestalteter Eingangsbereich des zur Stembergstraße konkav gewölbten, gestreckten Solitärbaukörpers. Das geschwungene Dach fällt in der Höhe von 11,00 m an der Eingangsspitze mit einer Wölbung auf 5,6 m ab und steigt auf 7,5 m am nördlichen Gebäudeabschluss an. Die Fassade der Schauseite ist komplett geschlossen und als Aluminium-Stülpschalung mit verzahnten Blechen ausgeführt. Je nach den Lichtverhältnissen ist die Fernwirkung der Schauseite farblich changierend. Im Gegensatz dazu wurden die abgewandten Nord- und Westseiten des Gebäudes mit einer Sandwichfassade verkleidet.

Das am Stadteingang exponiert gelegene Baugelände weist einen erheblichen Höhenunterschied auf. Zur Stembergstraße besteht eine Böschung, die tiefer liegenden Parkflächen fallen Richtung Westen stark ab. Die neue Planung berücksichtigt die Überwindung des Höhenunterschiedes und sieht die Anhebung der Parkplatzfläche mit 112 Stellplätzen auf das Niveau der Verkaufsfläche vor, wohingegen der von der Stembergstraße abgewandte Gebäudeteil aufgeständert ausgeführt wurde. Die Nordfassade und Teile der Westfassade sind an den Gebäudekanten abgeböscht.
Die Werbung ist zur Betonung der skulpturalen Formensprache bewusst reduziert und nur an den Gebäudekanten eingesetzt.

Innovative Konstruktion und Technik sowie materialgerechter Einsatz des Baustoffes Stahl

Die Herausforderungen in der Planung und Umsetzung des Gebäudes bestanden, sowohl in der Überwindung des deutlichen Höhenunterschieds in Kombination mit der angebotenen Geländefläche auf dem Baufeld, als auch in der statischen Konstruktion des Gebäudeskeletts zur Abbildung und Darstellung der architektonisch exponierten Fassadengestaltung.

Aufgrund der enormen Auskragung des Gebäudes über die Steilböschung im nördlichen Bereich hinaus, musste der gesamte Baukörper oberhalb der Bodenplatte auf ein minimales Gewicht ausgelegt werden.

Gleichzeitig erforderte die konkave Ausbildung der Fassade zur Stembergstraße ein Höchstmaß an Flexibilität, bei notwendigerweise hoher Stabilität und Tragfähigkeit. Die Komplexität der Anforderungen in diesem Bereich wurde durch die geschwungene Dachausführung, die sowohl im horizontalen wie auch im vertikalen Verlauf besondere Materialspezifikationen voraussetzt, deutlich erhöht.

Diese baulichen Herausforderungen ließen sich nur durch den Einsatz von Stahlprofilen, -blechen und -trägern einer technischen und auch wirtschaftlichen Lösung zuführen.
Ebenfalls besondere Anforderungen an die Stahlkonstruktion wurden im Bereich des Eingangsportals gestellt. Freitragend an eine Stahlbetonwand mittels speziell eingegossener Ankerplatten angebracht, trägt dieses, mit einem engen Toleranzfeld konstruierte und gebaute Stahlskelett die, das gesamte Gebäude dominierende, fast sakral ausgebildete Eingangsfassade.

Funktionale Aspekte und Nutzungsflexibilität

Die funktionalen Aspekte werden beim Betreten der Verkaufsfläche deutlich und zeigen, dass ein zweckentsprechender Baukörper mit einem großzügigen, flexiblen und vielfachen Nutzungsmöglichkeiten Platz bietenden Volumen mittels innovativer Konstruktion und Materialität, sowohl architektonisch wie auch wirtschaftlich umgesetzt werden kann. Das Gebäude öffnet sich hierdurch einer hoch flexiblen Nutzung über seinen gesamten Lebenszyklus.

Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz

Die verarbeiteten Rohstoffe, insbesondere die eingesetzten Metalle, bieten eine hervorragende Nachhaltigkeit, auch über den Lebenszyklus des Gebäudes hinaus. Bereits in der Planung und Ausführung wurde, neben der Minimierung der eingesetzten Materialmassen durch innovative Konstruktion, auf eine spätere konsequente Trennungsmöglichkeit der unterschiedlichen Materialien Wert gelegt. So lassen sich sämtliche Stähle sortengerecht zurückbauen und einem geordneten Recycling zuführen.