Fleischmarkthalle, Alter Schlachthof Karlsruhe

Projektdaten

KategorieRealisierte Bauwerke
BauherrInKarlsruher Fächer GmbH
PlanerInKarlsruher Fächer GmbH (LPH 1-9), fluidlab Architekten, Karlsruhe (LPH 5-9)
Fertigstellung11.2017-04.2019
OrtKarlsruhe
BildnachweisNikolay Kazakov, Karlsruhe

Tragwerksplanung: SLP Ingenieurbüro für Tragwerksplanung
Fachplanung: Stefano Migliore Planungsbüro für Haustechnik, VDI
BGF: 715 m²
BRI: 5.700 m³
Baukosten: 1,5 Mio EUR

Die Fleischmarkthalle ist das letzte von ursprünglich vier Gebäuden gleicher Bauart, die zwischen 1887 und 1894 entstanden und als Schlachthäuser für Kleinvieh, Schweine und Großvieh genutzt wurden. Aufgrund der hohen Fleischnachfrage wurden die Kapazitäten der Hallen jedoch bald überstiegen und der Schlachtbetrieb wurde in größere Gebäude verlegt. Von den vier Schlachthallen ist einzig die ehemalige Kleinviehschlachthalle heute noch erhalten. Sie wurde vor der Stilllegung des Schlachthofs als Fleischmarkthalle genutzt. In den späten 1970er Jahren wurde angrenzend an der verbliebenen Fleischmarkthalle ein Funktionsbau errichtet, in dem sich zwei Zerlege- bzw. Fleischverarbeitungsbetriebe niederließen.

2017 begann die Ertüchtigung der Fleischmarkthalle und des Anbaus zu einer Plug and Play Veranstaltungshalle mit Nebenräumen und zwei Seminarräumen.

Neben der funktionalen Verbindung der beiden Gebäude sollten diese auch baulich miteinander verbunden werden. Die Gebäudeaußenwand der Wursterei zur Halle hin wurde abgerissen und die Fuge durch eine Pfosten-Riegel-Verglasung geschlossen, die die ehemalige Außenwand der Fleischmarkthalle zur Innenwand umfunktioniert. Beide Gebäude wurden durch zwei Öffnungen in der Außenwand der Fleischmarkthalle miteinander verbunden. Ziel der Baumaßnahme war außerdem die energetische Sanierung der Gebäudehülle der Wursterei sowie der Fleischmarkthalle. Auf den Erhalt des rohen Charakters und die Anwendung ehrlicher Materialien wurde Wert gelegt. Die Außenwände, Stahlstützen und Katzenläufe blieben unbehandelt. Ein neutraler Guassasphaltboden, der sich über den gesamten Komplex erstreckt, vereinheitlicht und veredelt das Raumbild. Die Haustechnik wurde behutsam und aufputz eingebaut.

Fortan bietet die Fleischmarkthalle mit ihrem außergewöhnlichen Ambiente vor allem Raum für öffentliche kulturelle und künstlerische Veranstaltungen, sowie temporäre Ausstellungen.