IWC Manufakturzentrum

Projektdaten

KategorieRealisierte Bauwerke
BauherrInIWC Schaffhausen, Branch of Richemont International SA
PlanerInATP architekten ingenieure Zürich AG
Fertigstellung02.2013 - 11.2017
OrtSchaffhausen
BildnachweisAdrian Bretscher/Getty Images for IWC

Die neue Produktionsstätte führt nicht nur die Fertigung von Werkteilen, Manufakturwerken und Gehäusen an einem Standort zusammen und verbessert so die Produktionsprozesse. Besucher können auch hautnah erleben, wie die Uhren entstehen. Die Architektur verkörpert dabei den Geist der Marke IWC mit den fünf Markenwerten (Engineered, Confident, Imaginative, Active, Responsible).

Gebaut wurde also kein herkömmliches Produktionsgebäude, sondern eine exquisite Manufaktur. Die Arbeitsplätze finden sich in großen, lichtdurchfluteten Hallen. Diese geräumigen Produktionsstätten erleichtern die Zusammenarbeit und können für künftige Herausforderungen in der Produktion auch flexibel angepasst werden.

Das Werk wurde als Sockelbau mit Glasscheiben und überhängenden Vordächern realisiert. Dank dem automatischen Verschattungssystem und der mathematisch berechneten Verkargung der Vordächer entstand so ein flexibel nutzbarer Raum mit viel Tageslicht, das jedoch nie blendet. Glasflächen mit schwarzen Profilen und weiße Vordächer schaffen einen Farbkontrast, wie man ihn auf vielen IWC-Zifferblättern findet. Der hölzerne Kern des Gebäudes und warme Steinböden vermitteln ein Gefühl von Wärme und Luxus. Das warme Herz der Manufaktur schafft Raum für Erfindungen und Innovationen. Es wird ummantelt von der kühlen, fast laborartigen Atmosphäre in den Produktionsräumen. Diese Gegenüberstellung drückt die Essenz von IWC aus.

Zentral waren die Nachhaltigkeitsaspekte: Die komplexe Technik am Dach ist kaum sichtbar ist. Weite Bereiche nimmt eine Photovoltaikanlage ein, die einen großen Teil der benötigten Energie bereitstellt. Der hohe Energiebedarf wird weiter über Wärmerückgewinnung aus Luft und Wasser sowie durch die Nutzung des Grundwassers für Kühl- und Heizzwecke gedeckt. Alle wärmedämmenden Maßnahmen orientieren sich am Minergie-Standard.

Das IWC-Manufakturzentrum wurde von ATP mittels eines detaillierten digitalen Gebäudemodells mit Building Information Modeling (BIM) geplant. Diese Methode bildet Bauwerke anhand eines detailgetreuen digitalen Gebäudemodells mit allen relevanten Informationen in einer Datenbank ab. Dieser digitale Zwilling wird über den gesamten Planungsprozess von allen Projektbeteiligten mit Informationen angereichert und unterstützt so eine bessere Planung, Ausführung und spätere Bewirtschaftung des Gebäudes.