SAP Neubau WDF 53

Projektdaten

KategorieRealisierte Bauwerke
BauherrInSAP SE
PlanerInSCOPE Architekten GmbH
Fertigstellung03.2017 - 02.2019
OrtWalldorf
BildnachweisZooey Braun

Für das neue Bürogebäude der international agierenden SAP haben wir gemeinsam mit dem Bauherrn bisherige Standards hinterfragt und ein Konzept entwickelt, das sowohl auf die Unternehmenskultur des Kunden, als auch auf die Anforderungen unserer Zeit reagiert und einem starken Unternehmenswachstum mit ebenso qualitätsvoller wie unkonventioneller Lösung begegnet: Die Architektur greift die modulare Idee in der Kubatur auf und entsteht vor dem Hintergrund eines agilen und kollaborativen Arbeitsplatzkonzeptes.

Das Stahlskelett des viergeschossigen Baukörpers wurde in der Werkshalle angefertigt und vor Ort errichtet, wodurch die Rohbauphase lediglich acht Wochen in Anspruch genommen hat. Die einzelnen Module gruppieren sich auf allen Geschossen zu zwei unterschiedlich tiefen und sich gegenüberliegenden Gebäudespangen, die an eine verbindende Mittelzone angegliedert sind. Dadurch entstehen zwei mit Glas überdachte Innenhöfe, die als vertikale Lufträume mit Aufenthaltsqualität dienen. Zusätzlich sind die gruppierten Module stellenweise zueinander verschoben, wodurch Balkonrückspringe entstehen und die Modularität des Gebäudes in seiner charakteristischen Architektur ablesbar bleibt. Auch die seriell gefertigte Lochblechfassade, mit welcher der Rohbau umschlossen wurde, unterstützt die Performanz des Industriellen. Die unterschiedliche – und anhand eines Sonnenstandmodells errechnete – Lochmusteranordnung verleiht den horizontal verschiebbaren Fassadenelementen nicht nur eine individuelle Gestaltung und hochwertige Optik, sondern dient gleichzeitig der Verschattung und ermöglicht dadurch den Verzicht eines Raffstores.

Eine gestalterische Hybridität ist dem Gebäude allerdings nicht nur von außen abzulesen, sondern zieht sich auch nach innen und wird zur formalen Visitenkarte der Architektur. Warme Materialien und dezent gehaltene Farben kontrastieren die kühlen, industriellen Elemente und spielen auch hier wieder mit der Kombination von Werk- und Maßanfertigung. Das Raumangebot leitet sich aus der programmatischen Vielfalt der Arbeitsprozesse im Unternehmen ab und berücksichtigt dabei die unterschiedlichen Bedürfnisse der Mitarbeiter – die noch vor dem Entwurf durch nutzerzentrierte Ansätze analysiert wurden. Open Space Bereiche, Collaboration Spaces, Think Tanks und zahlreiche Sonderräume erlauben eine agile und flexible Nutzung der Fläche und unterstützen die Kreativität und Kommunikation der Mitarbeiter. Neben der Dachterrasse und dem Work-Café im Erdgeschoss ist die, sich auf jeder Etage befindende, Mittelzone das Herzstück des Gebäudes. Als Haupterschließung und „Social Hub“, werden hier zufällige Begegnungen und Ad-hoc-Besprechungen durch diese einladende Gestaltung forciert.