Energetische Gebäude- und Fassadensanierung sowie Umbau Verwaltungs- und Forschungsgebäude

Projektdaten

KategorieRealisierte Bauwerke
BauherrInErbe GmbH Co. Grundstücksgesellschaft KG
PlanerInArchitekten + Partner Dannien Roller
Fertigstellung01.2017 - 07.2019
OrtTübingen
BildnachweisDietmar Strauß, Besigheim

Das Bauwerk steht einer Burg gleich in einem peripheren Industriegebiet von Tübingen. Das neue städtebauliche Denken – ein ressourcensparender Umgang mit dem Boden – hat in den vergangenen Jahren die Umgebung unseres Gebäudekomplexes zu einer urbanen Struktur entwickelt.

Das gegenüberliegende Medizintechnikunternehmen hat, nachdem die Ressourcen auf dem eigenen Grundstück ausgeschöpft waren, für seine räumliche Entwicklung den Komplex erworben und nicht nur sukzessive für seine Bedürfnisse umgebaut, sondern darüber hinaus auch umfassend energetisch und brandschutztechnisch saniert.

Der mangelhafte Gebäudezustand erforderte technisch eine umfassende Bestandsaufnahme. Mit zunehmender Auseinandersetzung wurde die „Bestandsaufnahme“ zu einem Annehmen  des Gebäudes im Sinne der Förderung und Unterstützung. Der Prozess war geprägt von der Neugierde und der Bereitschaft  etwas das sich am Rande der Gesellschaft befindet so zu entwickeln, dass es seinen eigenen Platz einnehmen kann. Das „Sorgenkind“ ist nun nach seiner Fertigstellung nicht nur ein eigenständiges, wertiges Gebäude, sondern ein korrespondierendes Gegenüber zu dem inzwischen betriebseigenen Gebäudekomplex.

Das Umstricken des ursprünglichen Brandschutzkonzepts hat je Etage großzügige Nutzungseinheiten ermöglicht. Die Trennwände, notwendigen Flure wurden  aufgelöst und eine zeitgemäße Arbeitswelt mit offenen Arbeitslandschaften, Rückzugsbüro, Besprechungsinseln, Teambereichen mit Ideenarena realisiert. Das broschenartig applizierte  Wintergarten- Eingangsbauwerk  war abgängig und ein neuer Eingang in die gesamte Kubatur eingepasst  errichtet.

Die Fassade erhielt  eine neue Gliederung der burgartigen und schwerfälligen Kubatur. Das clusterartige additive  Aneinanderfügen von Bauabschnitten wurde mit einem umlaufenden dreigeschossigen  Sockel zusammengefasst. Dies erforderte die Überbauung diversen Gebäudefugen. Höhere Bauteile wurden  als „Krone“ auf diesen Sockel aufgesetzt. Der Sockel ist eine horizontal gegliederte Fassade mit einer bandartigen Oberflächenmodulation, die sich um die  stumpfen Ecken des Bestandsgebäudes herumwickelt. Die Krone hat eine silberne, profilierte, vertikale Fassadengliederung.