Vom Industriestandort zum… – Visionen für Arbeitsorte der Zukunft

Projektdaten

KategorieNachwuchs
Art der ArbeitEntwurf
BetreuerInUni.-Prof. Dr. Christian Stoy, Prof. Dipl.-Ing. Christian Deplewski
BearbeiterInKarla Bendele
Studiengang/HochschuleArchitektur und Stadtplanung, Universität Stuttgart

In diesem Kontext bietet das Konzept zum dezentralen Corporate Network Coworking eine Perspektive für Unternehmen in der Stadt Region Stuttgart, um Ressourcen zu bündeln und gemeinschaftlich Innovationen voranzutreiben. So sollen, verteilt über die Region Stuttgart, eine zeitgemäße Form der Arbeit ermöglicht und damit auf die sich verändernden Verhältnisse in der Arbeitswelt und in der Industrie eingegangen werden. Neue Wettbewerber hinsichtlich technischer Innovationen und der Gewinnung und dem Halten neuer Talente zwingen die Unternehmen neue Wege zu gehen. Es sollen Orte geschaffen werden die einen schnellen Austausch unter flexiblen Bedingungen fördern und eine bessere Vereinbarkeit von Arbeiten, Wohnen und Freizeit ermöglichen um auch in Zukunft als Arbeitgeber attraktiv zu bleiben. Dabei geht es vor allem darum, sich einer veränderten Einstellung der Menschen bezüglich ihrer beruflichen Tätigkeit zu stellen. Selbstverwirklichung, Handlungsfreiheit, Selbstbestimmung und Identifikation mit einer Gemeinschaft, also auch einem Unternehmen, sind Kernthemen der Entwicklung, die durch den Begriff „New Work“ geprägt wird.

Ausgehend von dem steigenden Bedürfnis der Menschen sich mit dem Unternehmen bei dem sie arbeiten identifizieren zu können muss sich auch im Umkehrschluss für die kooperierenden Unternehmen die Frage stellen wie sie ihre gemeinsame Identität hinsichtlich eines Corporate Network Coworking formulieren möchten.  Es gilt eine Formensprache für ein modulares Arbeitsplatzsystem zu entwickeln, das jeden einzelnen Standort als Teil der Organisation erkennbar macht und identitätsstiftend für den gemeinsamen Auftritt von verschiedenen Unternehmen in der StadtRegion Stuttgart ist.

Zur Untersuchung der Anwendbarkeit des modularen Systems auf jedmögliche Situation werden unterschiedliche Beispielflächen betrachtet. Das entwickelte modulare System soll durch seine einzelnen zylindrischen Grundelemente mehrere Funktionen gleichzeitig erfüllen. Es generiert raumbildende- und trennende Module, übernimmt Funktionen des Mobiliars, sowie Möglichkeiten der Präsentation und des gemeinsamen kreativen Arbeitens. Des Weiteren soll ein Großteil der Haustechnik, wie z.B die hygienische Be- und Entlüftung sowie die Kühlung und Heizung integriert werden.

Die vorwiegenden aus Aluminium hergestellten Grundelemente, ein halber und ein ganzer Zylinder sollen durch ihre Erscheinung die technische Kompetenz der Firmen und die Präzision und Hochwertigkeit ihrer Arbeit widerspiegeln. Kombiniert zu längeren, linearen und geschwungenen Elementen lassen sich einzelne Module schaffen die in einem, frei collagierten Duktus, nach dem Prinzip der Raum-Platz-Folge im Grundriss angeordnet werden können. Diese Module können entsprechend der Anforderungen frei aus den Grundelementen konfiguriert werden oder man bedient sich an dem entwickelten Modul-Katalog der alle Grundfunktionen für das Corporate Network Coworking anbieten soll. Dort finden sich Module für unterschiedliche Formen der Einzelarbeit, wie kleinere Booths die ein Rückzugsort für konzentriertes und abgeschottetes Arbeiten ermöglichen, flexibel belegbare Hot-Desks und Hochtische, als auch abgeschirmte Räumlichkeiten für gemeinsame Arbeit in der Gruppe. Der Katalog bietet auch verschiedenste Lösungen für Kommunikation und Austausch. Es gibt Module die dem klassischen Bild des Besprechungsraumes entsprechen, aber auch Stehbesprecher für den kurzen und vielleicht auch spontanen Austausch. Für gemeinsames Entwickeln von Ideen und das Halten von Präsentationen gibt es Module mit integrierten White-Boards, Pinnwänden als auch Bildschirmen. Sondermodule, die Funktionen wie den Empfang, einer Cafebar oder ein mobiles Spindsystem integrieren, runden das Angebot des Kataloges ab.

Durch zwei verschiedene Höhen lassen sich die Module auf alle Grundrisse der drei untersuchten Beispielstandorte anordnen. Die Anordnung der einzelnen Funktionen folgt hierbei einem festgelegten Schema das sich in drei Modul Pakete aufteilt. Mit ihnen wird ein Nutzungsmix für den Empfang, die klassischen Arbeitsplätze und den Café- und Veranstaltungsbereich bestimmt.