Drägerwerk Zukunftsfabrik – Lübeck

Projektdaten

KategorieRealisierte Bauwerke
BauherrInDräger AG & Co. KGaA
PlanerInSchnittger Architekten + Partner GmbH
Fertigstellung03.2014 - 04.2016
OrtLübeck-Genin
BildnachweisGOLDBECK GmbH

Das vorhandene Gebäudeensemble wurde um zwei Produktionshallen, ein Logistikzentrum als Hochregallager und Zentrum der internen/ externen Warenlogistik sowie ein Pförtnergebäude an der neuen Zufahrt erweitert. Die Neubauten dienen der Produktionsoptimierung der Drägerwerke am Standort Lübeck und sollen mit ihrer äußeren Gestalt sowie ihrer inneren Struktur das Selbstverständnis von Flexibilität, Präzision und Qualität in gebaute Wirklichkeit übersetzen. Unter dem Begriff „Zukunftsfabrik“ wurden auch Umbauten in der bestehenden Halle und Neubauten auf dem Werksgelände vorgenommen.

Die Produktionshallen bestehen aus einem Produktionsteil, an den längsseitig ein zweigeschossiger Administrations- und Bürobereich mit zugehörigen Funktions- und Sozialräumen angegliedert ist. Die Ausführung der Fassadenöffnungen sowie die innere Gebäudeorganisation / Rasterung ermöglicht durch ein flexibel gehaltenes System jederzeit eine innere Umnutzung einzelner Bereiche. Das Logistikzentrum ist Anfang und Ende der Warenlogistik in der Dräger Zukunftsfabrik. Es verbindet über die durch den Logistik-Highways alle Produktionsbereiche mit dem Warenein- und ausgang. Die Konstruktion der Halle als dem neuen Herzstück des Werks wurde analog zu den Produktionshallen ausgeführt.

Die Lager- und Logistiktechnik bietet eine vollautomatisierte Regalanlage für Paletten und Kleinteile sowie die Verteilungstechnik mit automatisierten Flurförderfahrzeugen. Im Zuge der Baumaßnahmen wurden sämtliche Verkehrsflächen, Versorgungstrassen, Hausanschlüsse und Freianlagen im Außenraum der Erweiterungsfläche hergestellt und mit der vorhandenen Infrastruktur verbunden. Dieses beinhaltete auch die Herstellung von Feuerwehrumfahrten, Fahr- und Gehwegen. Die Neubauten sind durch eine automatisierte Warenversorgung nach dem Milkrun-Prinzip verbunden und ver- bzw. entsorgt. Sie stellt ebenfalls Verbindungen zu angrenzenden Bestandsgebäuden her.

Die geschlossenen Fassaden der Produktionsbereiche und des Logistikzentrums bestehen aus Wandelementen, die einen architektonisch gestalteten und hinterlüfteten Witterungsschutz enthalten. Die Fensterbänder der Administrationsbereiche wurden als Fenstersystemband in einer thermisch getrennten & gedämmten Aluminiumrahmen-Konstruktion ausgeführt. Im Bereich der Oberlichter wurden als Sonnenschutz feststehende Aluminium-Lichtlenklamellen im Scheibenzwischenraum vorgesehen. Als weiterer Sonnenschutz wurde eine vorgesetzte metallbeschichtete Textilscreen in seitlichen Führungsschienen geplant. Der Sonnenschutz ist motorisiert und wird über die Gebäudeleittechnik angesteuert und überwacht. Der Sonnenschutz an der Pfosten-Riegel-Konstruktion der Nordwestfassade zur Revalstrasse wurde als motorisierte, außen liegende Stahlrohrkonstruktion mit zentral aufgesetzter, gebördelter Aluminium-Großlamelle im separaten Stahlrahmen ausgeführt. Die großflächigen Verglasungen zu den Produktionsbereichen wurden als Pfosten-Riegel-Fassaden geplant.