Logistikhalle Spedition Hamprecht

Projektdaten

KategorieRealisierte Bauwerke
BauherrInRolf Hamprecht
PlanerInDipl.-Ing. (FH) Rafael Grups
Fertigstellung06.2015 - 07.2017
OrtKünzelsau-Kemmeten
BildnachweisIrina Sander

Die Bauaufgabe war eine möglichst flexible Halle in wirtschaftlicher Bauweise und dennoch hohem energetischen Standard zu errichten.

Die Lager- und Logistikhalle erweitert den bestehenden Betriebshof der Spedition Hamprecht und schließt den Ortsrand von Kemmeten städtebaulich nach Süd-Westen ab. Der vorgeschriebene Abstand zwischen Baukörper und Landesstraße wird durch den ca. 20 m tiefen Verladehof genutzt.

Das Bestandsgelände wies einen Höhenunterschied von ca. 10 m auf eine Länge von ca. 150 m auf. Durch die intensiv abgestimmte Planung der Höhenlage konnte ein Massenausgleich zwischen Aushub und Anschüttung erreicht werden und es musste weder Fremdmaterial bezogen noch Erdmaterial entsorgt werden. Dies schaffte die Basis für eine wirtschaftliche Umsetzung des Vorhabens.

Die Ausbildung des Baukörpers folgt dem wirtschaftlichen Ansatz. Die Büroflächen wurden über den Verladerampen angeordnet und entsprechen im Obergeschoss der notwendigen Fläche des Verladebereichs im Erdgeschoss.

Der Baukörper wurde durch zwei kontrastierende Grautöne horizontal gegliedert. Das Dachtragwerk ist so in seiner Höhe nach außen hin ablesbar. Der helle Grauton verschwimmt mit den Himmelsfarben. Der dunklere Grauton findet sich in der Fernwirkung der dahinter liegenden Wälder der Hohenloher Ebene wieder.

Die Hallenkonstruktion erfolgte in Stahlskelett Bauweise. Der Verladebereich mit insgesamt 18 Verladerampen wurde im Erdgeschoss mit gedämmten Stahlbeton Sandwichpaneelen errichtet. Die Lagerfläche mit einer Länge von ca. 105 x 72 m wird nur durch eine Mittelstützen Reihe getrennt. In der Mittelstützreihe wurde zusätzlich durch entsprechende Wechsel auf jede zweite Stütze verzichtet.

Die Dachbinder überspannen so jeden der beiden Hallenteile ca. 52 m stützenfrei und bieten eine maximal flexible Lagerfläche. Die Lagerguthöhe von 8.00 m erforderte den Einbau einer Sprinkleranlage. Durch diese Kompensation konnte der Stahlbau in der Brandschutzqualität F0 errichtet werden.

Die Fassade besteht aus 140 mm starken PU Sandwichpaneelen (WLG 024). Die Dächer wurden mit 200 mm Mineralwolle (WLG 040) gedämmt. Durch die thermisch sehr gute Gebäudehülle in Verbindung mit einer innovativen Haustechnik konnte der KfW Standard 70 erreicht werden.

Der Lagerbereich wird durch eine 200 m² großes Solar-Luftsystem an der Südfassade mit kostenloser Sonnenenergie versorgt. Die durch die Sonne erhitzte Luft in den Solarpaneelen wird durch Einzellüfter angesaugt und in die Halle eingeblasen. Zwei Ventilatoren mit knapp 5m Durchmesser sorgen für eine Luftumwälzung von bis zu 200.000 m³/h.

Der Kommisionierbereich wird durch sechs Dunkelstrahler für die kurzfristige Lufterhitzung versorgt. Die Bürobereiche werden über Deckenkassetten beheizt bzw. gekühlt. Versorgt werden diese durch eine Gasmotorwärmepumpe mit 65 KW Heiz- und 56 KW Kühlleistung.

Das gesamte Gebäude ist so konzipiert dass die Büroflächen und die Lagerflächen an bis zu vier verschiedene Nutzer vermietet werden könnte. Dies wird durch eine durchdachte Erschließung und Situierung der notwendigen Fluchttreppenhäuser erreicht.

Nutzflächen: ca. 9.500 m² Lager, ca. 500 m² Büro
Lagerguthöhe: 8.00 m lichte unter Dachtragwerk
BGF: ca. 9.750 m²
BRI: ca. 96.500 m³
Grundfläche: ca. 105 x 82 m