Projektdaten
Kategorie | Realisierte Bauwerke |
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BauherrIn | LEWA GmbH |
PlanerIn | Sacker Architekten GmbH |
Fertigstellung | 08.2017 |
Ort | Leonberg |
Bildnachweis | Julia Gross, Sacker Architekten GmbH |
Die LEWA GmbH ist Hersteller von Dosier-Membranpumpen, Prozesspumpen sowie kompletten Dosiersysteme und -anlagen. Das Unternehmen hat sich in den letzten Jahren vom reinen Technologie- zum Lösungsanbieter entwickelt. Im Zuge der Neustrukturierung des LEWA Werksgeländes in Leonberg ist der Neubau von Werkhalle 5, Hochregallager, zentralem Wareneingang und zugehörigen Büroflächen ein wichtiger Baustein für eine Aufwertung der Produktions- und Verwaltungsstrukturen.
Geschickte Verteilung
Die parallele Positionierung zur bestehenden Werkhalle 3 bietet eine optimale Flächenausnutzung des östlichen Produktionsbereichs. Mit der Schaffung eines zentralen Wareneingangs an der Ulmer Straße entspannt sich die kritische Andienung der bisherigen Annahmestellen. Er bedient die Schnittstelle von Lagerfläche und Produktion, hierdurch werden kurze Wege geschaffen und interne Abläufe optimiert. Das Zwischengeschoss mit der Qualitätssicherung schafft räumliche Nähe zum Wareneingang, ohne wichtige Logistikflächen rund um die Warenannahme zu blockieren, eine Voraussetzung für ein handlungsfähiges Funktionieren auch über das prognostizierte Wachstum hinaus.
Um einen flexibel nutzbaren Innenraum der Werkhalle zu ermöglichen sind produktionsbedingte Nebenräume, wie Lackiererei und Prüfstandstechnik seitlich an der Schnittstelle zur bestehenden Werkhalle 3 angelagert. Dies setzt das Prinzip der bestehenden Hallenstruktur fort, entwickelt es weiter und schafft gleichzeitig wichtige Redundanzen für die Produktionsbereiche. Durch das Aufgreifen von vorhandenen Strukturen und Materialen wird aus Bestand und Neubau funktionell und städtebaulich eine Einheit geschaffen.
Die Einführung der Fließproduktion ermöglicht der LEWA GmbH den Wettbewerbsvorteil einer deutlich schnelleren Produktion, gleichzeitig können die Flächen auch konventionell als „fallback“-Option genutzt werden.
Kurze Wege
Angelagert an die Werkhalle 5 befinden sich die produktionsnahen Büros. Eine Kommunikation auf kurzem Wege wird gezielt gefördert. Der Bürobereich des Versands z.B. hat sein direktes Pendant am westlichen Ende des Hallenbereichs. Neben den Büroräumen für leitende Angestellte befinden sich außerdem Pausenräume sowie Einrichtungen der Ersten Hilfe im Büroriegel. Umkleidebereiche im Untergeschoss können von den Mitarbeitern der Produktion ebenfalls auf kurzem Wege erreicht werden. Wegen der zentralen Lage an der Ulmer Straße sind die Umkleiden auch von Mitarbeitern nutzbar, welche den Arbeitsweg mit dem Fahrrad bestreiten.
Fassade
Die Außendarstellung der Bürobereiche hebt sich von der Optik der Produktionshalle ab, greift aber die vertikale Struktur der Doppelstegfassade wieder auf. Die moderne Fassadengestaltung mit raumhohen Glaselementen dient der optimalen Belichtung der nach Nord-Westen orientierten Büros und spiegelt gleichzeitig den Anspruch einer auf ihrem Gebiet weltweit führenden Firma wider.
Werkhalle, Lager und Wareneingang
Kurze Wege garantieren optimale Produktionsabläufe zwischen Warenannahme und Qualitätssicherung sowie den Flächen für Produktion und Lagerung. Die Anlieferzone im Osten des Geländes bedient direkt den Wareneingang, von dem aus die Güter direkt zur Qualitätssicherung (Zwischengeschoss), zum Lager (Süden) und zu den Produktionsflächen (Westen) weitergeleitet werden können. Im Norden grenzen die produktionsnahen Büros an.
Energiekonzept
Für die Wärmeversorgung der neuen Werkhalle 5 und Werkhalle 6, der neuen Lackieranlage und weitere geplante Gebäude wurde im Untergeschoss der Werkhalle 5 eine Energiezentrale geplant. Für den ersten Bauabschnitt erfolgt die Wärmeerzeugung mit 2 Gasbrennwertkesseln und einem BHKW. Für eine Erweiterung ist Platz für einen weiteren Gasbrennwertkessel und ein weiteres BHKW eingeplant. Der regenerative Anteil für die beiden Neubauten (Werkhalle 5 + 6) gemäß EEWärmeG wird von dem erdgasbetriebenen Blockheizkraftwerk erbracht. Durch die Integration des BHKW wird zugleich die EneV um mindestens 15 % unterschritten. Die Beheizung der Werkhalle 5 und der Werkhalle 6 erfolgt über eine Betonkerntemperierung (Industriefußboden-heizung), die Bürospange wird über eine Fußbodenheizung beheizt.