Schulz Feinbearbeitung – Verwaltung und Produktion

Projektdaten

KategorieRealisierte Bauwerke
BauherrInSchulz GmbH + Co. KG
PlanerInKlaiber + Oettle Architekten und Ingenieure
Fertigstellung01.2016 - 01.2019
OrtWelzheim
BildnachweisConné van d`Grachten

Fa. Schulz GmbH + Co. KG stellt Komponenten und Baugruppen für den Präzisionsmaschinenbau, die industrielle Messtechnik, Medizintechnik und für die Halbleiterindustrie her. Im Gewerbegebiet Schwabäcker in Welzheim fand das Unternehmen einen geeigneten Standort mit großen Erweiterungsmöglichkeiten. Neben der Produktionshalle, einem Messraum und Reinräumen wurden Verwaltung und Sozialräume in einem Neubau untergebracht.

Die Hangsituation ausnutzend wurde der Verwaltungs- und Feinbearbeitungsbereich überwiegend zweigeschossig konzipiert. Die großzügig verglaste Halle ermöglicht den Blick in die Landschaft und schafft so eine angenehme Arbeitsatmosphäre.
Das äußere Erscheinungsbild mit den blau-türkis eloxierten Lamellen des Verwaltungstrakts sind architekturbestimmender Ausdruck der Technologie des Unternehmens.

Die innere Organisation des Gebäudes spiegelt sich in den drei Volumina der Baukörper wieder, Verwaltung mit Sozialräumen als Stahlbetonkörper, Anlieferung und Produktionshalle als stützenfreier Stahlbau.

Der Stahlbetonbau bildet als zweieinhalb-geschossiger Riegel den städtebaulichen Abschluss des Gewerbegebiets, das dem Naturschutzgebiet Schwäbischer Wald gegenüberliegt.  

Die Produktionshalle ist innenräumlich bestimmt durch eine raumhohe Pfosten-Riegel-Glasfassade über die gesamte Hallenbreite, die wie ein überdimensionales Bild der Landschaft bis tief in das Gebäude hineinwirkt. Strukturbildende Stahlschwerter an der Außenfassade spielen mit Licht und Schatten.

Der silberne Baukörper der Anlieferung legt sich L-förmig auf den Verwaltungsbau. Die eigentliche Anlieferung liegt zurückgesetzt unterhalb des Dachs und bildet an den Schnittstellen zu den anderen Gebäudeteilen Eingang und Erschließungsflächen.

Die äußere Hülle des Verwaltungsgebäudes findet in Unter- und Obergeschoss seine materielle Entsprechung der Primärkonstruktion durch die Sichtvorsatzschale aus Stahlbeton. Die Fassade des über die anderen Geschosse hervorstehenden Erdgeschosses ist als massiver Quader mit dunkel verputzter Außendämmung bestimmt durch blau-türkis eloxierte, zumeist starre Aluminiumgroßlamellen, die durch die Ausrichtung der Fassade nach Norden als nachhaltiger außenliegender Sonnenschutz dienen und sowohl außen- als auch innenräumlich identitätsstiftend wirken.

Auf dem Dach der Produktionshalle befindet sich eine vollflächig installierte PV-Anlage, über die das Unternehmen in erster Linie Strom für den Eigenbedarf erzeugt. Die hochwärmegedämmte Gebäudehülle und die innovative Gebäudeversorgungstechnik mit Wärmepumpen ermöglicht eine Unterschreitung der ENEV um 45%. Das Gebäude schafft so eine CO2– Einsparung von 88 to./Jahr.

Der Außenraum um das Gebäude ist gleichwohl materiell wie formal reduziert und funktional gestaltet. Bunt bepflanzte Streifen von bläulich blühenden heimischen Kräutern, und Sträuchern schaffen ein über das Jahr abwechslungsreiches und einladendes Bild im Eingangsbereich.