DBFZ Technikum Deutsches Biomasseforschungszentrum

Projektdaten

KategorieRealisierte Bauwerke
BauherrInBundesrepublik Deutschland, vertreten durch Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement, Niederlassung Leipzig I
PlanerInSchulz und Schulz Architekten GmbH
Fertigstellung2020
OrtLeipzig
BildnachweisGustav Willeit

Der Neubau formuliert das „Tor zum DBFZ“ als selbstbewusste, repräsentative Adresse.

Die Präsenz des DBFZ entsteht aus der Setzung der Volumen für Forschung und Verwaltung, die an der Torgauer Straße in Leipzig einen öffentlichen Vorplatz als Institutsadresse aufspannen. Das hohe Bürogebäude bildet einen markanten Orientierungspunkt im städtebaulich heterogenen Umfeld. Die Körper für Forschung und Verwaltung werden über ein erdgeschossiges Band aus Labor- und Seminarräumen zu einem Ensemble zusammengefasst. Das Tor im Band trennt öffentlichen Vorplatz und DBFZ-internen Hof.

Die Aufteilung auf zwei Baukörper folgt auch den funktional-technischen Anforderungen. Das Büro- und Seminargebäude ist die öffentliche Adresse des DBFZ und Rahmen für Administration, theoretische Forschung und Austausch. Das Technikum ist auf die experimentellen Prozesse der Forschung ausgerichtet. Die Aufgabe des DBFZ legte die maximale Verwendung des Baustoffes Holz nahe: im Bürogebäude in Holzmassivbauweise, im Technikum mit Dächern aus Holz, alles umhüllt mit einer Holz-Bretterschalung.

Das Bürogebäude war eines der ersten mehrgeschossigen Holzbauten in Sachsen. Grundlage für Konstruktion und Fassade bildet ein nachhaltiger und innovativer Holzbau aus einheimischer Holzbewirtschaftung.

Die tragenden Innen- und Außenwände der Obergeschosse werden in einer Holzständerbauweise, die Decken als Holz-Beton-Verbund-Konstruktionen hergestellt. Gebäudehohe Kerne aus Recyclingbeton, in denen die vertikale Erschließung verläuft, dienen zur Aussteifung der Gesamtkonstruktion. Das gewählte Konstruktionsprinzip eines Rohbaus aus Holz und die Fassadenbekleidung aus Holz weisen energetisch-ökologische Vorzüge auf:

  • Ressourcenschonende Material- und Baustoffverwendung von Holz als nachwachsendem Rohstoff
  • Steigerung von Raumbehaglichkeit und Arbeitsplatzqualität durch physiologisch positive Wahrnehmung von Holz
  • Schnelle Gebäudeerrichtung durch hohen Vorfertigungsgrad der Holzbauteile
  • Holz als leicht rückbaubaren und rezyklierbaren Baustoffe

Städtebauliche Einfügung, nachhaltige Konstruktion, architektonische Gestaltung und Mehrwert des Projekts als Ort des identitätsstiftenden Miteinander tragen wesentlich zur Nutzerakzeptanz bei und stellen damit eine lange Lebensdauer des Gebäudes sicher. Einfachheit und des Konzepts und Klarheit der Konstruktion schaffen die Basis für die ökonomische Nachhaltigkeit, während passive bauliche Maßnahmen und aktive Gebäudetechnik für höchste energetisch-ökologische Qualität sorgen.