Projektdaten
Kategorie | Nachwuchs |
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Art der Arbeit | Masterarbeit |
BetreuerIn | Dr. Jörg-Matthias Böttiger |
PrüferIn | Univ.-Prof. Dr. Christian Stoy, Dr. Soviana Joelie |
BearbeiterIn | Christopher Maier |
Studiengang/Hochschule | Universität Stuttgart, Institut für Bauökonomie - Industrial Real Estate Management (IREM) |
Die nachfolgende Arbeit beinhaltet eine Untersuchung zur Adaption des Modulbaus mittels Containerbauten aus dem Krankenhaus- und Wohnungsbau in den Industriebau. Ziel dieser Arbeit ist es festzustellen, welche Parameter anderer Branchen bezüglich des modularen Bauens in den auserwählten Industriesektoren rezipierbar sind. Weiterführend wird untersucht, welche der drei Industriezweige für die zukünftige Umsetzung einer modularen Bauweise am besten geeignet ist. Im Fokus stehen die positiven Charakteristika, die eine Modulbauweise auszeichnen.
Aus bestehender Literatur zum Wohnungs- und Krankenhausbau werden die ausschlaggebenden Kriterien herausgearbeitet und folgend in hypothetischer Form als Kriterien des Modulbaus im Industriebausektor aufgestellt. Zur Durchführung der nachfolgenden Machbarkeitsstudie sind die relevanten Merkmale in einem Kriterienkatalog zusammengeführt, welcher mit einem Wertungssystem versehen wird. Dieser Katalog bildet die Basis zur Erstellung eines Fragebogens der als Grundlage für die Interviews mit je einem Experten der Branchen Lebensmittel-, Pharma- und Automotiveindustrie fungiert. Die Experteninterviews bilden das Instrument zur Evaluierung der Kriterien, die vormals hypothetisch übernommen wurden. Hierbei werden die Unterschiede in den vorgestellten Branchen dargelegt, die Einzelkriterien verifiziert und reflektierend gewichtet. Zur Evaluierung werden die Kriterien in Mindestanforderungen, Optimierungen und äußere Einflüsse kategorisiert.
Aus den Experteninterviews geht hervor, dass die Mindestkriterien bei allen gefragten Unternehmen gegeben und damit einhergehend alle Voraussetzungen zur Anwendung des Modulbaus mittels Containerbauten erfüllt sind.
Eine flächendeckende Ausnahme bildet das Mindestkriterium des Maximalrasters der Containermodule. Bei keinem Unternehmen kann dieses vollumfänglich auf die Produktionsgebäuden übertragen werden. Das Raster deckt bei allen befragten Unternehmen nur geringe Abschnitte der Produktionskette ab. In der Automotivebranche konnte jedoch eine Umsetzung von Containermodulen in der Fertigung und für die Prüfstände ausgemacht werden. Bei der Lebensmittel- und Pharmabranche sind Labore in Containerbauten umsetzbar. Ferner sind bei allen befragten Unternehmen die Nebenflächen, wie Büros, Logistikwege, Sanitärzentralen, Lagerflächen und Aufenthaltsräume in Containerbauweise realisierbar und bieten positive Charakteristika bei Einhaltung der ausgearbeiteten Kriterien.
Wesentliche Unterschiede zeigen sich bei der Ausprägung der Optimierungskriterien. Die Abweichungen lassen sich auf die unterschiedliche Gewichtung der abgefragten Faktoren zurückführen. Je nach Fokussierung der befragten Branchen auf die Termin-, Kosteneffizienz, Qualitätssteigerung oder Flexibilität und Varianz ändert sich das Ergebnis der positiven Charakteristika der Kriterien erheblich.
Basierend auf den exemplarisch gewählten Unternehmen bietet die Automotivebranche die besten Umsetzungsmöglichkeiten, gefolgt von der Lebensmittelbranche. Die Pharmabranche liefert das geringste Potential.
Abschließend werden die assoziierten Kriterien anhand der Auswertung der Experteninterviews neu evaluiert. Der letztgültige Kriterienkatalog beinhaltet beeinflussende Faktoren auf die relevanten Bereiche der Termin-, Kosteneffizienz, Qualitätssteigerung und Flexibilität und Varianz.