Feuerwehrgerätehaus Hallstadt

Projektdaten

KategorieRealisierte Bauwerke
BauherrInStadt Hallstadt
PlanerInPLANUNGXGRUPPE
Fertigstellung04.2020
OrtHallstadt
BildnachweisCaspar Sessler

Funktionalität ist Nachhaltigkeit durch gute Organisation

Aufgrund des Verhältnisses der Anzahl der Feuerwehrleute zur Ortsgröße ist das Gebäude der Feuerwehr eine der wichtigen Orte des gesellschaftlichen Lebens. Hier kommen Menschen aus allen Schichten zusammen und arbeiten für die Sicherheit Aller. Dieser Gegebenheit sollte im Rahmen der Gestaltung Ausdruck verliehen werden.

Das Gebäudeinnere wurde in enger Abstimmung mit den Nutzern so zoniert, dass alle Anforderungen an einen reibungslosen Funktionsablauf abgebildet werden konnten. Großes Augenmerk wurde auf Vermeidung von monofunktionalen Erschließungsflächen, sowie die Sichtverbindungen im Gebäude gelegt. Als Hauptfunktionen sind folgende Bereiche zu nennen: Fahrzeughalle mit 10 Stellplätzen, Schlauch-, Atemschutz-, Elektro- und mechanische Werkstatt. Schlauch-Übungsturm als Vollturm, Schulungsraum, Fitnessraum, Küche und zahlreiche Übungsmöglichkeiten im Außenraum, wie Kesselwagen mit Oberleitung.

Das Gebäude dient zudem im Katastrophenfall und bei Systemausfall als „Arche“ und wird strom- und heizungsseitig aufgrund des leistungsfähigen Notstromaggregates weiterbetrieben. Die Gebäudeheizung mittels Geothermie ist autark. Eine Aufnahme der Bevölkerung, z.B. auch aus Pflegeheimen mit technischen Geräten, ist zu jederzeit gegeben. Auf diese Weise wurde der Katastrophenschutz gestärkt, ein zunehmend wichtiger Aspekt.

Autarkie der Versorgung bei gleichzeitiger Nachhaltigkeit der Gebäudetechnik

Bei Bedarf funktioniert die Feuerwehr autark. Durch die Wärmepumpentechnik mit Geothermie sowie die energetische Ausstattung des Gebäudes in Verbindung mit der PV-Anlage, wird das Gebäude mit sehr niedrigen Betriebskosten bewirtschaftet. Dadurch amortisieren sich die Mehrkosten der entsprechenden Anlagen in kürzester Zeit. Die CO2-Vermeidung/Jahr liegt im mittleren 2-stelligen Tonnenbereich.

Gestalt als analoges Prinzip, ortsgebunden und sinnstiftend

Das Haus folgt in der Gestaltung des Baukörpers dem Konzept der differenzierten Außenräume. Die ausgreifenden Gebäudeflügel zonieren das Grundstück in Hallenvorbereich, Eingangs-Vorplatz und Übungshof. Der Gestalt des Turmes kommt hierbei eine herausragende Bedeutung zu. Zum einen ist der Turm für den Übungshof und den gesamten Komplex das beherrschende Element. Unweigerlich ist er zum anderen aufgrund seiner Größe Teil der Stadtsilhouette. In seiner Anordnung scheint er aus dem Gefüge der Baumassen hervorzutreten. An zwei Seiten ist das Stadtwappen mit den gekreuzten Hellebarden auf goldenem Grund in den Sichtbeton eingelegt. Der Turmabschluss zitiert die Form eines am Ort befindlichen historischen Bildstocks. Durch diese Merkmale wird verdeutlicht, dass dieser Hochpunkt sowohl zur Feuerwehr als auch zur gesamten Stadtgemeinschaft gehören will.