Projektdaten
Kategorie | Realisierte Bauwerke |
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BauherrIn | GE Additive |
PlanerIn | Schmelzle+Partner mbB Architekten BDA |
Fertigstellung | 04.2021 |
Ort | Lichtenfels |
Bildnachweis | Schmelzle+Partner mbB Architekten BDA |
Der Campus steht inmitten einer archäologisch bedeutenden Landschaft. Das neue globale Zentrum für additive Industrie bietet Platz für 700 Mitarbeiter in den Bereichen Produktion, Logistik, Verwaltung, Showroom, Powerhouse, Labor, Restaurant und Pforte.
Der Sichtbezug zu den historischen Orten war bei der besonderen Lage in der Talaue beim Entwurf prägend. Der Campus wurde zurückhaltend integriert. Eine ruhige Dachaufsicht ohne sichtbare Technik war wichtig. Es wurde auf eine niedrige Bauweise geachtet, für freien Blick auf den Gottesgarten.
Direkt an der Autobahn gelegen, führte die trapezartige Form des Grundstücks zur spitzwinkeligen Form des Bürogebäudes. Im Innenwinkel der Verwaltung eingebettet steht die Produktionshalle mit 280m Länge und 56m Breite. Produktion und Verwaltung sind an zwei Stellen über Verbindungsgänge verbunden. Es ist eine Kalthalle integriert, diese ermöglicht witterungsunabhängig beste Voraussetzungen für Be- und Entladevorgänge der LKWs. Die Laufkräne der Produktion können über Kranklappen auch diesen Bereich anfahren. Im Anschluss an die Produktion steht die Technikzentrale (PowerHouse). Eine überdachte Durchfahrt verbindet die beiden Bauteile. Die Pforte rundet das Gebäudeensemble des Campus ab.
NACHHALTIGKEIT UND ENERGIEKONZEPT
Die Hülle der Verwaltung präsentiert sich maximal transparent. Die primäre Schale als Pfosten-Riegel-Konstruktion mit hochwärmedämmender Isolierverglasung ermöglicht durchgängig raumhohe Ver-glasungen auf allen Geschossen. In den oberen beiden Bürogeschossen ist die Fassade als Doppelfassade realisiert. Im geschützten Zwischenraum liegt der Sonnenschutz, welcher witterungsunabhängig gesteuert werden kann. Die Doppelfassade erhöht den Schallschutz, die Autobahn hat auf die neue Verwaltung keinen störenden Einfluss.
Bei diesem Projekt wurde auf Reduktion und ressourcenschonenden Einsatz von Materialien geachtet. Nachhaltigkeit durch CO2 Einsparung wurde durch Cobiax-Decken im Rohbau erreicht, Nutzung der Prozesswärme für die haustechnischen Anlagen oder tageslichtgeregelte Beleuchtung und Beschattung beim automatisierten Gebäudemanagement genutzt. Baustoffe wurden nur im notwenigen Maß verwendet. Es wurde ein „veredelter“ Rohbau realisiert und der Bau auf das Wesentliche reduziert.
Der Wärme-Kälte-Verbund für den Campus ist dreistufig. Als primäre Wärmequelle wird die Prozesswärme der Maschinen in der Produktion voll ausgenutzt. Die Sekundär-Wärmequelle ist die Außenluft, welche bis +6°C als Umweltenergie genutzt wird. Die dritte Komponente ist eine reversierbare Wärmepumpe für Niedertemperaturwärme.