THEURL Austrian Premium Timber

Die Integrale Planung der beiden Bauabschnitte – High-Tech-Werk und Bürogebäude – erfolgte durch ATP architekten ingenieure. Das Besondere daran: Der Bauabschnitt 1 erzeugte die Holz-Elemente, aus denen der Bauabschnitt 2 errichtet wurde. Für die MitarbeiterInnen im Bürogebäude identitätsstiftend – denn sie sind bei der täglichen Arbeit stets umgeben von den hauseigenen Produkten.

Gestalt

Während das Produktionsgebäude mit seiner anthrazitfarbigen Fassade aus Stehfalzprofilen einen eigenständig, selbstbewussten Akzent in der Landschaft setzt, sucht das Bürogebäude als Glanzstück des Ensembles mit der Inszenierung des Baustoffs Holz den architektonischen Dialog mit dem Werk. Dafür setzt das Planungsteam die Theurl-Produktpalette gekonnt in Szene. Das Gebäude als Showroom für die eigenen Produkte – Holz sehen und erleben. Das Bürogebäude besteht aus selbst produzierten Werkstoffen, die wegsparend direkt aus dem 200 Meter entfernten Produktionsgebäude kommen.

Funktion

Hochmoderne Anlagen und maximal automatisierte Arbeitsabläufe prägen das rund 20.000 m² große Produktionsgebäude. MitarbeiterInnen in Leitstationen, die im Glaskubus über der Produktion „schweben“, steuern die Erzeugung von durchschnittlich 100.000 m³ Brettsperrholz pro Jahr. Dank des integral entwickelten Gebäudekonzepts von ATP ist das Werk genau auf die Produktionsabläufe abgestimmt. Die Vorgabe war höchstmögliche Flexibilität zu erreichen, um die Produktionsprozesse auch in Zukunft sich verändernden Anforderungen anpassen zu können.

Gebäudetechnik | Ökonomie | Nachhaltigkeit

Die spezielle Anforderung an die Planung des Werks war, die vorhandenen Ressourcen, allem voran Holz, nachhaltig zu nutzen. Aufgrund der Nähe zum Ort Steinfeld galten hohe Anforderungen an den Schallschutz und eine geringe Staubbelastung. Simulationen im BIM-Modell konnten die optimale Platzierung des rund 200 Meter langen und 15 Meter hohen Baukörpers am leicht abfallenden Gelände sicherstellen.

Kreislaufwirtschaft, kurze Transportwege und ressourcenschonende Holzverarbeitung setzen nachhaltige Benchmarks. Das Restholz aus dem CLT-Werk wird zu einem naheliegenden Pelletshersteller geliefert und mit den produzierten Pellets wird wiederum der gesamte Werksstandort beheizt.

Der hohe Vorfertigungsgrad ermöglichte es die Montagezeit auf ein Minimum zu reduzieren. In den warmen Monaten wird die notwendige Kühlenergie über eine luftgekühlte Kältemaschine mit dem umweltfreundlichen R32 (GWP von 675) erzeugt. Im Bereich der Büroarbeitsplätze kommen Fußbodenheizung und Kühldecken zum Einsatz.

Flexibilität

Die Vorgabe war, höchstmögliche Flexibilität zu erreichen, um die Produktionsprozesse auch den sich regelmäßig verändernden Anforderungen anpassen zu können. Die Halle 1 bietet die Option für weiteres Maschinenlayout; der gesamte Masterplan für die Hallen 1 und 2 ist auf eine Erweiterung ausgelegt.