Maschinenhalle Irschenhausen

Projektdaten

KategorieRealisierte Bauwerke
BauherrInAndreas Wach
PlanerInFlorian Nagler Architekten GmbH
Fertigstellung10.2021
OrtIcking
BildnachweisSchels, Lanz, PK Odessa

Der Landwirt Andreas Wach wollte auf einem sehr reizvoll gelegenen landwirtschaftlichen Grundstück eine Maschinenhalle errichten, die einerseits als Einstellhalle für landwirtschaftliches Gerät, andererseits auch als Lager für Hackschnitzel geeignet sein sollte. Die Dachflächen sollten möglichst umfänglich mit PV-Elementen belegt werden. Konstruktion und Fassade des Gebäudes sollten so weit als möglich mit dem eigenen Holz des Bauherrn errichtet werden.

Konzept
Die Halle bildet mit der Bestandsscheune ein schönes, einfaches Ensemble, das sich entlang der Höhenlinien in die Topografie einfügt und sowohl zum Vorplatz, als auch zur Landschaft hin öffnet. Zunächst steht die einfache und robuste landwirtschaftliche Nutzung als Einstellhalle und Hackschnitzellager im Vordergrund. Die bauliche Struktur ist jedoch so angelegt, dass sich die Halle auch zu einer „Kulturscheune“ mit zweigeschossigen Ateliers und Galerien umbauen und umnutzen lässt. Da die Maschinenhalle in einer exponierten Lage errichtet wurde, nahm die Bevölkerung regen Anteil am Entstehen des Projekts. Die Baustelle wurde gerne und häufig besucht – und: die Maschinenhalle wurde positiv aufgenommen und wird als Bereicherung des Ortes verstanden. Der Innenraum regt zu Veranstaltungen an, die weit über die landwirtschaftliche Nutzung hinausgehen. So hat bereits zweimal der Frühschoppen der örtlichen Blaskappelle und eine Aufführung der örtlichen Theatergruppe in der Halle stattgefunden.

Konstruktion
Der Bauherr verfügt über einen umfangreichen, hervorragend gepflegten Waldbestand und wollte daher gerne – soweit möglich und sinnvoll – eigenes Holz – in diesem Falle Fichte – verwenden. Wir haben das zum Anlass genommen, eine Konstruktion zu entwickeln, die es ermöglicht, die 12m Spannweite der Halle mit einer Konstruktion aus sägerauen Vollhölzern zu überspannen und auf verleimte Hölzer und Plattenwerkstoffe vollständig zu verzichten. Auch bei den Verbindungsmitteln hatten wir den Ehrgeiz, so weit als möglich nur mit „unseren“ sägerauen (und luftgetrockneten) Hölzern zu arbeiten und auf (teure) Verbindungsmittel aus Stahl zu verzichten. Gleichzeitig sollte die Konstruktion aber mit modernem Gerät (CNC-Abbundanlage) abgebunden werden können. Da galt es zunächst einige Überzeugungsarbeit zu leisten, da CNC-Abbund in der Kombination mit sägerauem Vollholz, aber auch die vorgesehenen Verbindungen durchaus kritisch „beäugt“ wurden. Aber schlussendlich haben alle Beteiligten, vom Bauherrn über das Sägewerk und die Abbundtechnik bis hin zu den Zimmerern gemeinsam an einem Strang gezogen und die Umsetzung des zugleich einfachen und anspruchsvollen Konzepts ermöglicht.