Projektdaten
Kategorie | Realisierte Bauwerke |
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BauherrIn | Bosch.IO GmbH |
PlanerIn | SFP Architekten GmbH |
Fertigstellung | 03.2022 |
Ort | Ludwigsburg |
Bildnachweis | Simon Weber, Jannik Härter, Hofmeisterkraut |
Somit wurde die Eingriffstiefe ins Gebäude selbst bewusst gering gehalten, um Ressourcen zu schonen und die Halle so von einem Abriss zu bewahren. Die Hülle wurde bis auf Öffnungen für eine natürliche Belichtung im Original belassen und lediglich gestrichen. Sie dient als zweite Fassade und Wetterschutz.
In die bestehende Hülle wurde eine weitere Halle eingestellt, welche in Holz-Hybrid Bauweise erstellt wurde. Die Technik wird im Pufferbereich zwischen Außen- und Innenfassade geführt. Der somit entstehende Zwischenraum kann durch Mitarbeiter als Terrasse genutzt werden. Nützliche Einbauten wie große Kranbahnen und technische Infrastruktur wurden erhalten ,um eine flexible und multifunktionale Nutzung zu gewährleisten.
Funktion
Die Nutzungsanforderungen sind anspruchsvoll. Sie reichen von einer offenen Bürolandschaft im Sinne von New work, über Labore bis hin zu einer Testfläche für Robotikanwendungen. Zunächst wurde überprüft, welche Nutzungen das Bestandsgebäude bereits abdeckt. Als ehemalige Produktionsstäte eines Maschinenbauers ist die technische Infrastruktur vorhanden um Labor- und Werkstatnutzung, sowie eine Testfläche ohne größeren Aufwand zu realisieren.
Um eine Büronutzung unter allen Aspekten der behördlichen sowie betriebsinternen Anforderungen zu ermöglichen, sind umfangreichere Eingriffe nötig. Hierfür wird ein bis zu 3 geschossigen Bau in die bestehende Halle eingebracht. An den Erschließungskernen angeordnet wird die Grundinfrastruktur wie WCs und Teeküchen angeboten.
Die Bürobereiche sind als Großraum gestaltet und können durch ein modulares Ausbauraster nach Nutzerwunsch mit wenig Umbauaufwand geändert werden. Besprechungsräume sind im Raum- im Raum (im Raum) Prinzip eingestellt und mit geringem Umbauaufwand rekonfigurierbar. Konferenzräume und Auditorium sind dauerhaft verortet und erhalten über freie Belegungsmöglichkeiten möglichst viele Nutzungen um eine hohe Auslastung zu gewährleisten.
Ökonomie
Materialien wurden im Sinne „best practice“ eingesetzt. Gestaltung wurde nicht dogmatisch angewandt, sondern als Antwort auf Fragen des Bestandes und der Nutzeranforderungen.
Der Planungsprozess folgte keinen strikten Leistungsphasen um Problemstellungen zu jedem Zeitpunkt begegnen zu können.
Diese Ergebnisoffenheit lies zu jeder Zeit pragmatische Lösungen zu. Somit konnten unnötige und teure Eingriffe größtenteils vermieden werden und das Vorhaben, trotz der angespannten Situation während der Pandemie wirtschaftlich realisiert werden.
Konstruktion
Die Konstrukon der Halle wurde erhalten und im Bestand belassen. Es wurde eine Pfosten-Riegel Fassade in die bestehende Hülle eingebracht. Das Gebäude im Innern wurde als Hybrid-Konstruktion
Stützen und Decken wurden in Stahlbeton-Skeletbauweise erstellt. Um Gewicht zu sparen wurden die Geschossdecken als Cobiax Decken ausgeführt. Die Innenfassade wurde in Holz-Rahmen Bauweise hergestellt.
Gebäudetechnik
Die Gebäudetechnik wurde über bestehende Kabelkanäle um das Innenbauwerk geführt und dezentral ins Innengebäude geleitet. Die Lüftung ist so ausgelegt, dass Sie über Sensorik, größere Personenaufkommen erkennt und die Luft gezielt dahin leitet wo Sie benötigt wird. Somit kann der Primärenergiebedarf deutlich reduziert werden und die bestehende Lüftungsanlage konnte weiterverwendet werden.
Der Einsatz von regenerativen Energien wurde über eine großflächige Photovoltaikanlage abgedeckt. Sie speist das Gebäude mit Strom und produziert gleichzeitig noch genügend Energie für den restlichen Campus.
Nachhaltigkeit
Das Gebäude ist als Plus Energie-Gebäude geplant. Es kompensiert durch den Einsatz innovativer Gebäudetechnik, regenerativer Energieerzeugung und den Einsatz von Materialien im Sinne von „best practice“ ca. 1.900.000kg CO2-Äq. Eingespart werden.