Projektdaten
Kategorie | Realisierte Bauwerke |
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BauherrIn | Münchner Stadtentwässerung |
PlanerIn | Ackermann Architekten |
Fertigstellung | 2020 |
Ort | München |
Bildnachweis | Ackermann Architekten |
Kläranlagen stellen die größten kommunalen Stromverbraucher dar, daher ergeben sich erhebliche Einsparpotentiale durch die Nutzung von Biogas, das durch Faulung aus Klärschlamm der Abwasserreinigung in der Faulbehälteranlage entsteht. Der Energiebedarf des Klärwerks wird autark gedeckt, indem das Faulgas des Klärschlamms, der in den Faulbehältern vergoren wird, als Brennstoff für Blockheizkraftaggregate verwendet wird. Diese Teile sind nach nunmehr dreißigjährigem Betrieb zu erneuern.
Dazu ist, um den laufenden Betrieb nicht zu unterbrechen, ein Neubau notwendig, bevor die alten Aggregate stillgelegt werden. Der Neubau der Energiezentrale soll durch den Einsatz der neuesten Generation von vier Gas-Otto-Motoren a 16.000 PS mit effektiverer Klärgasnutzung und höherem Wirkungsgrad den Strombedarf des Klärwerks Gut Marienhof sowie Wärmebedarf zum Beheizen der Faultürme und Gebäude zu 100 Prozent decken. Somit soll das Klärwerk Gut Marienhof durch die Energieerzeugung in diesem neuen Öko-Blockkraftheizwerk energieautark werden.
Die Maschinentechnik der Energiezentrale ist für eine erhöhte Ausfallsicherheit redundant aufgebaut, wie in der symmetrisch aufgebauten Fassade zu sehen ist. Der Neubau resultiert aus der Aufstellung der Aggregate im BHKW – Bereich. Das neue Gebäude ist sechsgeschossig und wird von Westen her erschlossen. Ein Längsflur teilt das Gebäude in zwei Bereiche: Über fünf Geschosse befinden sich im östlichen Abschnitt die Blockheizkraftwerke mit den Abgasreinigungs- und Wärmerückgewinnungsanlagen mit den dazugehörigen Steuerräumen.
Die Gesamtkonzeption erfolgte in enger Zusammenarbeit mit der Verfahrenstechnik, dem Maschinenbau sowie den Fachingenieuren und Tragwerksplanern. Nur durch die enge Abstimmung in der Projektarbeit war das Zusammenspiel von Gestalt, Funktion, Konstruktion und Technik möglich. Die Fassaden des Neubaus orientieren sich an den einheitlichen bestehenden Fassaden der Bauten aus den 80er – Jahren und tragen so zu einer optischen Einheit des Klärwerks bei.