Sartorius Campus

Projektdaten

KategorieStädtebauliche Anlagen
BauherrInSartorius AG
PlanerInBünemann & Collegen
Fertigstellung12.2024
OrtGöttingen
BildnachweisSören Deppe (B1, B3-4), Michael Mehle (B2), Klemens Ortmeyer (B5), Christian Malsch von Stockhausen (B6)

Im Sinne einer Corporate Architecture versinnbildlichen Gebäude und Außenanlagen als gestalterische Einheit die Unternehmenswerte Offenheit, Nachhaltigkeit und Freude:

Offenheit als Quelle für Veränderung und Fortschritt, d.h. Routinen zu hinterfragen, Wissen zu teilen, kreative Ansätze entwickeln.
Nachhaltigkeit als verantwortungsvolles Handeln gegenüber allen Anspruchsgruppen, d.h. Exzellenz und Innovation zu fördern, einen gesellschaftlichen Beitrag zu leisten.
Freude als gestaltete Arbeitsumgebung mit Freiraum und Wertschätzung, d.h. teamorientierte Arbeit zu ermöglichen und eine positive Unternehmenskultur zu pflegen.

Seit 2012 sind auf Grundlage unseres Masterplanes zehn Gebäude unterschiedlichster Nutzungen auf dem ca. 19 ha großen Gelände mit einer Länge von ca. 1 Km entstanden.
Vom Mitarbeiterparkhaus über Produktionsgebäude, von Forschungseinrichtungen bis zum
Konferenzzentrum mit Mitarbeiterrestaurant, von Verwaltungsgebäuden bis zum Kindergarten reicht das breite Aufgabenspektrum.

Die Architektur des Campus entwickelt sich im Sinne der Corporate Architecture aus einem Spannungsbogen von Dynamik und Solidität. Spielerische Freiräume und Gebäudesetzungen stehen dabei im bewussten Kontrast zu dem auf Effizienz ausgerichteten Bautypus des Industriecampus.

In der städtebaulichen Setzung der einzelnen Gebäude sowie in deren Grundrissorganisation zeigt sich der architektonische Anspruch die Kommunikation zu fördern, informelle Begegnungsmöglichkeiten anzubieten und Freiräume für teamorientierte Arbeit oder individuelle Regenation zu kreieren.

Das architektonische Leitbild entwickelt sich aus dem gestalterischen Ansatz einer Gruppe von korrespondierenden Gebäuden mit einem speziell definierten Materialkanon und einem auf das Unternehmen abgestimmten Farbkonzept. Dabei sind sämtliche Gebäude in gleichem Maße sorgfältig detailliert und aus-gestattet.

Im Gegensatz zu üblichen Industriegeländen ist der Campus autofrei konzipiert. Ein Erschließungsring mit zentralem Parkhaus und dezentralen Anlieferungen versorgt das Gelände und schafft Platz für eine grüne Mitte samt Boulevard und vielfältigen Aufenthaltszonen zur Kommunikation und Erholung.

Unsere landschaftsarchitektonische Planung schafft im Sinne der Biodiversität unterschiedliche Lebensräume für Tiere und Pflanzen. Dabei ist sie integraler Bestandteil der Architektur mit Fassadenbegrünungen, Dachgärten und -begrünungen, sowie großflächigen Innenraumbegrünungen. Großbaumverpflanzungen bei Bautätigkeiten zur Bestandswahrung sind ebenso selbstverständlich wie offen gestaltete Grundstücksgrenzen, statt üblicher sichtbarer Zäune.

Für die Baukonstruktionen werden konsequent gesundheitsverträgliche Baustoffe verwendet. Dies wird von der Planung bis zur Bautätigkeit über ein externes Monitoring sichergestellt. Die Gebäude verfügen über einen hohen raumklimatischen und visuellen Komfort. Innovative Baukonstruktionen wie die mehrgeschossige Holz-Hybridbauweise unterstreichen den nachhaltigen Anspruch.

Der Campus wird über ein gesamtheitliches Energiemanagement versorgt. Die Gebäude verfügen über einen hohen energetischen Standard (KfW 40-55 Standard). Mit dem Fokus auf die Nutzung regenerativer Energie wie Geothermie und Photovoltaik sowie dem Einsatz energieeffizienter Systeme wie der Kraft-Wärme-Kopplung setzt der Campus Maßstäbe.

Die erfolgreiche Umsetzung nachhaltiger Planungsansätze des Sartorius Campus zeigt sich z.B. in der Zertifizierung der Neubauten nach DGNB in Gold und Platin oder in der Auszeichnung mit dem Ingenieurpreis des Deutschen Stahlbaus 2017. Der Campus befindet sich in steter Entwicklung: Weitere Neubauten und Grundstückserweiterungen mit dem Fokus auf optimale Produktionsbedingungen und die Wertschätzung der Arbeit befinden sich in Planung und Umsetzung.